Preußen Münster wird in der 3. Liga immer stärker. Das 3:2 (1:1) gegen die zuvor acht Spiele ungeschlagene U23 von Borussia Dortmnd war ein echtes Ausrufezeichen.
Beeindruckend vor allem, wie die Mannschaft von Trainer Sascha Hildmann die technisch starken Einzelspieler des BVB fast vollständig aus dem Spiel genommen hat. "Das war sehr anstrengend, weil Dortmund eine individuelle Qualität hat, die sie schon mit ihren Bundesligaspielern gezeigt hat. Aber wie mutig wir waren, das war stark", lobte Hildmann seine Mannschaft nach dem Spiel zurecht.
Bis auf eine Chance in der Anfangsphase und zwei, drei Gelegenheiten rund um den Ausgleichstreffer hatte der BVB kaum nennenswerte Torgelegenheiten. "Wir haben von Anfang an eine super Leistung gezeigt, haben Pressing über das ganze Feld gespielt", sagte Hildmann. "Ich kann nur den Hut ziehen. Es war über die gesamte Zeit super stark."
Wer gedacht hätte, Münster würde bei dem intensiven Spiel nach der Halbzeit die Puste ausgehen, sah sich getäuscht. "In der zweiten Halbzeit sind wir nochmal einen Ticken stärker rausgekommen. Das hat Spaß gemacht. Gerade in den ersten 20 Minuten in der zweiten Halbzeit haben wir sie richtig eingeschnürt. Da haben wir die zweiten Bälle gewonnen und fast nichts mehr zugelassen", erklärte der Preußen-Coach.
Besonders freute sich Hildmann für Malik Batmaz, dessen 2:1 er in der Halbzeit vorhergesehen hatte. "Ich habe ihm gesagt, du machst noch dein Tor", verriet Hildmann.
Der Lohn: Zwölf Punkte aus den letzten sechs ungeschlagenen Spielen und Platz 9 - weit weg von den Abstiegsrängen. Das ist einfach eine ganz starke Entwicklung, die der Aufsteiger hingelegt hat. Hildmann: "Es ist einfach schön, auch für die Fans. Die feiern jetzt, die freuen sich. Die sind stolz. Wir haben Essen geschlagen, wir haben Bielefeld geschlagen, jetzt hast du Dortmund geschlagen. Unsere Fans können echt stolz sein."
Besonders feiern wollte Hildmann seinen ersten Sieg im Schatten des großen Signal-Iduna-Parks aber nicht. Und auch für die Spieler gab es am Mittwoch nur einen Tag Pause. "Die dürfen immer ein Bierchen trinken, ob wir gewinnen oder verlieren", meinte Hildmann zwar. "Aber sie machen es ja fast gar nicht."
Also blieb es bei der dröhnenden Party-Musik in der Preußen-Kabine nach dem Spiel. Schließlich steht schon am Samstag das nächste Spiel beim VfB Lübeck an.